04/07/2020 - Lifestyle

TEXT : NATHALIE MARCHAL

Gegen den Wind

LIAIGRE YACHTING

Ein Ehepaar mit Kindern war ein Jahr lang auf der Vertigo unterwegs - mit dem Meer als Kulisse und Horizont Für diese Jacht wählte Liaigre eine Zweimast-Konstruktion, um jedem Passagier ein Wohnambiente zu bieten, das Eleganz und Komfort vereint und bei der Erkundung des tiefblauen Meeres ultimative Klasse bietet.

TEXT : NATHALIE MARCHAL

Gegen den Wind

LIAIGRE YACHTING

Ein Ehepaar mit Kindern war ein Jahr lang auf der Vertigo unterwegs - mit dem Meer als Kulisse und Horizont Für diese Jacht wählte Liaigre eine Zweimast-Konstruktion, um jedem Passagier ein Wohnambiente zu bieten, das Eleganz und Komfort vereint und bei der Erkundung des tiefblauen Meeres ultimative Klasse bietet.

Während das ästhetische Angebot dieser Marke - der es in den rund fünfunddreißig Jahren ihres Bestehens gelungen ist, einen unbestreitbar nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen - die Qualität und das Know-how ihres wertvollen französischen Erbes bewahrt, sind die vollkommen reinen und zeitgenössischen Linien ihr unverwechselbares Markenzeichen. Ausgewogenheit, korrekte Proportionen und Perfektion bis ins kleinste Detail sind die Vorgaben. Wie lautet das Motto von Liaigre? Das Mögliche erreichen und die Grenzen des Erreichbaren verschieben. Die DNA? Der von Effortless Chic geprägte Luxus, der klare Linien aufweist, die für die ständige Suche nach Wohlbefinden des Herzens durch dezente und raffinierte Ästhetik stehen. Und der Stil? Liaigre stellt sich auf den Lebensstil seiner Kunden ein, legt jedoch großen Wert auf Schlichtheit und eine einfache Handschrift, die auf Schnörkel verzichtet. Dieses Konzept lässt sich insbesondere beim Innendesign von Booten besonders gut entfalten. Denn während Liaigre prestigeträchtige Projekte für Häuser, Wohnungen, Büros und Kabinen für Privatjets auf der ganzen Welt verwirklicht, ist das Unternehmen auch in der Ausstattung von Jachten und Segelbooten aktiv. Und im Mittelmeer sind hervorragende Leistungen gefordert. Vor diesem Hintergrund traf sich RoadBook vor Kurzem am Pariser Hauptsitz der Marke - einem wunderschönen Gebäude im Hausmann-Stil im 7. Arrondissement, in dem die Teams aus absolut passionierten Fachleuten untergebracht sind - mit Guillaume Rolland, dem Direktor des Unternehmens. Er erzählte uns die Geschichte der Vertigo. Willkommen an Bord!

Longines World’s Best Racehorse

Wenn uns der Kunde sagt: ‘This is beyond our expectations’, dann ist es das Schönste aller Komplimente.

Less is more. Dieses Motto - das auf Liaigre exakt zutrifft - wird auf der Vertigo meisterhaft angewandt. Denn wenn auf einem Boot kein Zentimeter zu verschwenden ist, so darf natürlich auch kein Zentimeter übersehen werden.

Präzision und Optimierung

Bleistifte und Buntstifte, in unterschiedlichen Schattierungen angeordnet, große weiße Bögen, auf denen jede Menge Skizzen zum Leben erweckt werden, Pläne, Computerbildschirme, auf denen Projekte geöffnet sind, die auf den ersten Blick zum Träumen verführen: Das alles prägt den hell leuchtenden Schreibtisch von Guillaume Rolland. Dies alles folgt einer Präzision und Ordnung, die die von ihm erschaffenen Welten kennzeichnet. „Auf einem Boot muss alles effizient sein“, stellt er gleich zu Beginn klar. „Wir fangen immer wieder von vorn an, solange es mit der Forschung nicht funktioniert oder nicht vollendet ist.“ In einer Schlafkajüte zum Beispiel umfasst dies die Positionierung und Anordnung von Bett, Nachttisch und Schrank sowie die Richtung, in der die Türen geöffnet werden. „Das gilt für alle Phasen der Konzeption und Entwicklung eines Projekts, in allen Einzelheiten“, erläutert er. Dabei geht es um Details wie das Anpassen von Holz, die Anordnung von Steinen oder den Rhythmus der Fugen, die aufeinander abgestimmt werden müssen. „Letzten Endes sind die Kunden sehr stark involviert. Gemeinsam mit uns entdecken sie, dass man auch in diesem Bereich sehr weit kommen kann. Lösungen zu finden, ist sehr erfüllend, und wie bei einem Spiel versuchen wir, zu entdecken, wie weit wir die Forschung vorantreiben können. Man ist gefordert wie bei einem chinesischen Puzzle“.

Longines World’s Best Racehorse

Longines World’s Best Racehorse

Zeichne mir ein Boot

Und wir schaffen dabei tatsächlich äußerst präzise Ausführungsebenen. Guillaume Rolland nimmt uns von seinem Bildschirm mit an Bord der Vertigo, um einige Feinheiten zu verstehen. Man stelle sich in etwa vor: 70 m lang, bis zu 20 Knoten schnell... Ihrem Namen wird die Vertigo völlig gerecht, mit ihrem stolzen Auftritt und ihrer majestätischen Erscheinung, die Schwindelgefühle hervorruft. Ein sportliches Segelboot, aber auch ein seltenes Objekt mit kraftvoller, schlichter Eleganz. Der Innenraum wird dem Anspruch nach Außergewöhnlichem gerecht. Er wurde von Liaigre entworfen, konzipiert und bis ins kleinste Detail verfeinert. Er bietet eine Lebensqualität, die genau wie der Blick durch ihre Bullaugen ist: ganz einfach außergewöhnlich. Beginnen wir mit den harmonisch konturierten inneren Kurven. Beim Anblick ist man einfach gezwungen, den Konturen zu folgen. Dies ist jedoch nicht nur aus ästhetischen Gründen so: Die Konturen sollen auch ein Höchstmaß an Sicherheit bieten, ohne den geringsten Komfort einzubüßen. Denn eine solche Segeljacht kann auch stark krängen! Alles ist daher fest mit dem Boden verbunden. Und um seetüchtig zu bleiben - und vor allem die richtige Position beizubehalten -, sind die Enden der Treppen aus massivem Aluminium geschwungen. „Auf diese Weise kann man sich jederzeit festhalten, wenn das Boot krängt“, erklärt Guillaume Rolland. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen... Es ist mehr als nur ein Detail und symbolisiert den „Yachting“-Spirit von Liaigre: eine sehr subtile Kombination aus Schlichtheit, Eleganz und perfekter Funktionalität, die durch reine Linien aus edlen Materialien zum Ausdruck kommt, mehr als nur Zierde im Alltag auf See, der zumindest als Verzauberung erlebt werden soll.

Seefahrt

Guillaume Rolland ist selbst erfahrener Seefahrer. Und das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass er diese Thematik so gut beherrscht. „Ich war schon im Alter von 10 Jahren auf See unterwegs“, gibt er zu verstehen. Auch heute noch ist er das ganze Jahr auf See unterwegs... Das ist natürlich ein großer Vorteil, wenn man Jachten entwirft. „Für mich ist es eine logische Sache, ein Reflex“, erklärt er weiterhin. So spiegelt zum Beispiel die bereits erwähnte geschwungene Treppe Erfahrungen aus dem wirklichen Leben wider: ein an sich wirklich schönes Objekt, wobei man aber beim Betreten des Oberdecks bei hohem Tempo oder starkem Wind nicht Gefahr läuft, sich die Knöchel zu verstauchen. Worauf basiert diese Idee? „Es geht nicht um den Versuch, auf einer Jacht ein Appartement zu errichten“, betont Guillaume Rolland. Tatsächlich gilt für den Ansatz von Liaigre eher das Gegenteil: Inspiration sind unter anderem Beispiele aus dem Hohlraum kleinerer Boote - 10 oder 11 Meter -, bei denen es viel stärker auf die Raumaufteilung ankommt. „Wir ,boosten‘ sozusagen die Lösungen, die für diesen Bootstyp optimal sind.“ Dies verleiht dem Mobiliar dieses unvergleichliche „Finish“, von den kleinen Rändern an den Enden, um das Rutschen der Objekte und ihr Zerbrechen auf dem Boden zu verhindern, bis hin zu den gut versteckten Stauräumen für Gegenstände jeder Art. Übrigens sind nicht nur Alltagsobjekte vor Blicken geschützt: In allen Badezimmern muss der „Spiegel“ - eine Schiebetür - geöffnet werden, um Zugang zur Komfortausstattung zu erhalten.

Longines World’s Best Racehorse

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Eine Erklärung an den Stil

„Wir spielen viel mit exponierten Strukturen“, erklärt der Designer weiter, „vor allem bei den Balken“. Das ist etwas, was man in einem Boot sofort spürt, aber nicht in einem Haus. „Es geht weder darum, das Objekt zu akzeptieren, noch darum, es zu verbergen.“ Damit ist es in der Tat möglich, die Wahrnehmung des Ortes, an dem man sich gerade aufhält, optimal zu nutzen.

Reisen prägen die Jugend

Das Reiseleben auf See verpflichtet: Die Vertigo folgt nicht nur dem Rauschen der Wellen, sondern auch dem Klang des Unterrichts für Kinder, ein weiteres Merkmal im Alltagsgeschehen auf dem Boot. Dazu wurde ein kleiner Unterrichtsraum eingerichtet. „Das ist ein besonders hohes Ausführungsniveau“, betont Guillaume Rolland. „Die Klassenzimmer lassen sich durch runde Schiebetüren schließen, und wenn sie geöffnet sind, bieten sie herrliche Ausblicke.“ Im Büro der Lehrkraft wurden ebenfalls Dreieckstische mit einem Sofa zum Sessel hin aufgestellt, der Kindern Gelegenheit bietet, sich in diesem Raum in guter Gesellschaft auszutauschen, zu lernen und zu lesen. Eine fröhliche Stimmung und ein atemberaubender Blick aufs Meer.

Longines World’s Best Racehorse

In Morpheus Armen

Et puisque tout sur un bateau est question d’espace et d’ambiance, on pourrait avoir tendance à croire qu’il convient d’en imaginer l’agencement « au cordeau » pour qu’il soit optimalisé. « Regardez ce lit, il n’est pas rectangulaire », contrecarre Guillaume Rolland. Pour ne pas se cogner ? « D’abord il est arrondi parce que cela libère de l’espace à l’angle, mais en plus, il est en biais, ce qui facilite les déplacements dans la cabine et donne une vue plus dynamique de la pièce ». Un petit placard de rangement est niché au dessus de la table de nuit, et un mât en métal est prévu, avec des crochets, poUnd da sich auf einem Boot alles um Raum und Atmosphäre dreht, könnte man fast schon annehmen, dass eine „schnurgerade“ Anordnung am besten geeignet wäre. „Sehen Sie sich dieses Bett genauer an, es ist nicht rechteckig“, entgegnet Guillaume Rolland. Um sich nicht anzustoßen? „Zunächst einmal ist es abgerundet, weil dadurch an den Ecken Platz entsteht, aber auch abgeschrägt, wodurch mehr Bewegungsfreiheit in der Kabine entsteht und die Raumperspektive größere Dynamik entfaltet.“ Über dem Nachttisch befinden sich ein kleiner Stauschrank sowie ein Metallmast mit Haken, an denen ein Segeltuch an der Seite gespannt werden kann, um nicht herunterzufallen, wenn das Boot einmal während der Nachtfahrt krängt. Denn in der Tat ist die Vertigo nach wie vor ein sportlicher Zweimaster. Eine Segeljacht, auf der Luxus eine Selbstverständlichkeit ist: Lebenskunst auf offener See.

www.liaigre.com

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Geringfügige Abweichungen von geometrischen Formen erzeugen eine große Dynamik im Raum.

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